Für Musikfreunde führt kein Weg an dieser Institution vorbei: Die Staatsoper Berlin ist eines der renommiertesten Opernhäuser der Welt. Zentral am Boulevard Unter den Linden gelegen, begeistert das Ensemble seit der ersten Aufführung 1742 seine Besucher. Erfahren Sie mehr über die bewegte Geschichte des Hauses, das Verhältnis zur Staatskapelle und welche Highlights der Spielplan der Staatsoper bereithält.
Die Geschichte des Opernhauses
Der im Volksmund auch Lindenoper genannte Bau geht auf die Initiative Friedrich II. zurück. Der berühmte Preußenkönig beauftragte seinen Vertrauten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff von 1741 bis 1743 mit der Errichtung von Berlins erster Oper. Die erste Aufführung erfolgte bereits am 7. Dezember 1742, weil der ungeduldige Monarch die Fertigstellung nicht abwarten konnte. Im 19. Jahrhundert gewann die Berliner Oper mehr und mehr an Renommee, beispielsweise durch die Uraufführung des „Freischütz“ von Carl Maria von Weber. Einen herben Rückschlag erlitt das Projekt durch den Brand in der Nacht vom 18. zum 19. August 1843: Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder. König Friedrich Wilhelm IV. begann jedoch umgehend mit dem Wiederaufbau. Der künstlerischen Entwicklung tat das keinen Abbruch. 1849 dirigierte Otto Nicolai seine Uraufführung der Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ und 1898 konnte Richard Strauss als Hofkapellmeister verpflichtet werden.
Dieser Trend setzte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts fort, als z. B. Alban Bergs „Wozzeck“ in Anwesenheit des Komponisten uraufgeführt wurde. Doch dann folgten die Jahre des Nationalsozialismus: Als „Preußische Staatsoper“ wurde das Haus dem Befehl Hermann Görings unterstellt. Alle jüdischen Musiker wurden innerhalb kurzer Zeit aus dem Ensemble gedrängt. Während des zweiten Weltkriegs wurde die Berliner Oper Unter den Linden zweimal von Bomben getroffen und schwer beschädigt. Im Ostteil Berlins gelegen, wurde ab 1951 der Wiederaufbau vorangetrieben. Bemerkenswert war die für sozialistische Verhältnisse ungewöhnlich prachtvolle Gestaltung des Zuschauerraums. Nach dem Mauerfall gelang es der Staatsoper Berlin, den bekannten Musiker Daniel Barenboim als künstlerischen Leiter zu verpflichten. Im Jahr 2000 wurde er als Generalmusikdirektor auf Lebenszeit gewählt und hat seitdem zahlreiche Kulturveranstaltungen auf hohem Niveau realisiert.
Der Aufbau der Staatsoper
Die Staatsoper Berlin setzt sich aus einer Reihe von Einrichtungen und Ensembles zusammen, die eine große künstlerische Vielfalt garantieren. Einige der wichtigsten Gruppen möchten wir Ihnen gerne vorstellen:
Die Staatsoper
Die Staatsoper bezeichnet das Hauptensemble der Lindenoper. Geleitet wird sie vom Intendanten und Generalmusikdirektor. Sie stehen einer Vielzahl von Dirigenten, Musikern, Sängern, Schauspielern, Bühnenbildnern und Kostümdesignern vor, die während einer typischen Spielzeit über 300 Kulturveranstaltungen und mehrere Festivals in Berlin realisieren – die Veranstaltungen der Jungen Staatsoper noch nicht mitgerechnet.
Die Junge Staatsoper
Die Junge Staatsoper richtet sich mit ihrem Programm speziell an Kinder und Jugendliche. Das Ziel ist es, junge Menschen schon in einem frühen Alter mit Musik in Kontakt zu bringen und das eigene Mitmachen und Ausprobieren anzuregen. Dafür werden nicht nur kindgerechte Opern wie z. B. Schneewittchen von Engelbert Humperdinck aufgeführt. Kinder und Jugendliche können in den beiden Jugendclubs auch selbst aktiv werden und erste Musiktheaterproduktionen auf die Bühne bringen.
Die Staatskapelle
Die Staatskapelle bildet das Orchester der Berliner Staatsoper. Sie sorgt aber nicht nur für die instrumentale Untermalung bei den Opernaufführungen des Hauses, sondern wird bei zahlreichen Konzertveranstaltungen auch selbst zum Star. Das umfasst beispielsweise große Sinfoniekonzerte, aber auch kleinere Kammerkonzerte und spannende Kooperationen wie mit dem bekannten Jazz-Trompeter Till Brönner. Regelmäßig reist die Staatskapelle auch zu anderen Opernhäusern von Weltrang, u. a. nach Paris, Peking und Sydney.
Die Highlights im Spielplan 2019
Wer Kultur in Berlin und speziell die Oper erleben möchte, dem bietet der aktuelle Spielplan der Staatsoper traumhafte Möglichkeiten. Fans tragischer Stoffe können sich auf die Neuproduktion von Verdis „Rigoletto“ freuen. Am 2. Juni 2019 feiert dieser Klassiker der Operngeschichte Premiere, in dem der Hofnarr Rigoletto sich am Verführer seiner Tochter rächen will und am Schluss ihren eigenen Tod verschuldet. Wer es moderner liebt, der kann sich auf die Aufführung der „West Side Story“ im Juli freuen. Der Broadway-Klassiker wird ab dem 6. Juli 2019 in der Staatsoper zu sehen sein.
Aber auch die kommende Spielzeit 2019/20 lockt mit vielen Kultur-Highlights nach Berlin! Ab September wird der komplette Ring-Zyklus I in der Berliner Staatsoper aufgeführt. Vom Rheingold bis zur Götterdämmerung kommen Wagner-Fans voll auf ihre Kosten. Wem der Sinn eher nach Avantgarde-Musik steht, der sollte sich eine Karte für „Love, you son of a bitch“ sichern. Die italienische Sound- und Videokünstlerin Letizia Renzini vereint darin die Musik Alessandro und Domenico Scarlattis mit unterschiedlichen künstlerischen Genres und Medien zu einer szenisch-installativen Skulptur.
Erleben Sie Musikgenuss von Weltrang
Unter Musikfreunden besteht kein Zweifel: Die Staatsoper Berlin ist eines der wichtigsten Opernhäuser weltweit. Die musikalische und künstlerische Qualität sind herausragend und werden zusätzlich dadurch unterstrichen, dass regelmäßig so viele internationale Ensembles und Orchester zu Besuch kommen. Für Bewohner vom GLINT ist dieser musikalische Sehnsuchtsort fußläufig erreichbar! Spazieren Sie in wenigen Minuten zur Adresse Untern den Linden 7 und genießen Sie Premieren und Aufführungen auf Weltklasse-Niveau.