Herr Sorrentino, Sie waren 3x der „beste Concierge der Welt“ — wie wird man das?
Raffaele Sorrentino
Tja, das frage ich mich auch. Ich glaube, ich bin es geworden, weil es für mich nie ein „Nein“ gab. Ich habe meinen Gästen nie gesagt: „Ich schau mal, was ich machen kann.“ Ich habe immer gesagt: „Ich kümmere mich drum. Gehen Sie aus dem Haus und wenn Sie zurück kommen, ist das erledigt.“ Für mich war das wie ein Sport.
Was braucht man für diesen Beruf?
Raffaele Sorrentino
Man muss Menschen mögen. Dazu ein gutes Netzwerk, Organisationstalent und viel Empathie. Das kann man nicht lernen.
Was muss ein guter Concierge heute leisten?
Raffaele Sorrentino
Er braucht auf jeden Fall eine gewisse Ausstrahlung und muss ins Haus passen.
Wie sehen Sie das Service-Level in Berlin im Vergleich zu anderen Metropolen?
Raffaele Sorrentino
Berlin ist unser stärkster Standort, aber da gibt es gar keine so großen Unterschiede: Wenn Sie in einem Gebäude einen Service anbieten, dann muss der Service stimmen. Die Textilreinigung darf nicht 20 Cent mehr als in der Reinigung kosten. Sie muss 20 Cent weniger kosten! Auch wenn die Menschen Millionen für ein Penthouse zahlen, sie achten trotzdem auf die Nebenkosten.
Hat sich das Service-Bewusstsein in den letzten Jahren verändert?
Raffaele Sorrentino
Sehr. Vielleicht haben wir als internationaler Concierge- Service sogar ein bisschen dazu beigetragen. Wir kümmern uns eben nicht nur um Textilreinigung. Wir können auch einen Tisch in London, einen Pickup am Flughafen in New York oder eine Philharmonie- Karte in Berlin organisieren. Dazu kommt das Thema Sicherheit. Die Menschen wollen jemand, der sich nicht nur um Hemden und Schuhe, sondern auch um ihre Sicherheit kümmert. Deshalb bieten wir heute einen maßgeschneiderten Service, der sich immer am Bedarf im Haus orientiert.